Zum Auftakt der Aktionswoche „Zu gut für die Tonne 2025“ macht foodsharing am 27. September 2025 bundesweit in rund 30 Städten auf die immense Lebensmittelverschwendung in Deutschland aufmerksam – auch in Münster.
Noch immer werden jedes Jahr entlang der gesamten Wertschöpfungskette 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, so das Statistische Bundesamt. Erhebungen, welche die Vorernteverluste mit einbeziehen, kommen sogar auf etwa 25 Millionen Tonnen pro Jahr (WWF 2012).
Bei ihrer Veranstaltung auf dem Harsewinkelplatz zeigt die internationale Umweltorganisation, was jeder einzelne dagegen tun kann. Nach einer Eröffnungsrede von Vertreter*innen von foodsharing Münster, sind alle Interessierten zur großen „Fairteil“-Aktion eingeladen. Dabei werden mehrere hundert Kilogramm genießbarer Lebensmittel kostenlos weitergegeben, die die Ehrenamtlichen von kooperierenden Lebensmittelbetrieben abholen und damit vor der Entsorgung retten. Auch für Kinder ist gesorgt: An einem Maltisch können die jüngsten Besucher*innen kreativ werden, während die Erwachsenen sich informieren und austauschen.
Bei der öffentlichkeitswirksamen Präsentation geretteter Lebensmittel zeigen Ehrenamtliche eindrucksvoll, wie viele Lebensmittel innerhalb von 24 Stunden in der Tonne landen würden – wenn sie nicht von den Aktiven gerettet würden: in Supermärkten, Bäckereien und Cafés, Kantinen, Caterings, Kindergärten, Restaurants, Tankstellen, Bioläden oder Wochenmärkten. Tatsächlich retten die fast 400 aktiven Foodsaver*innen aus Münster diese unglaubliche Menge an Lebensmitteln täglich. Der Tag der Lebensmittelrettung wird in diesem Jahr erstmals bundesweit stattfinden. Beteiligt sind außerdem u. a. Berlin, München, Köln, Freiburg, Kiel und viele weitere Städte.
Wann: 27. September, ab 12 Uhr
Wo: Harsewinkelplatz, 48143 Münster
Was: Eröffnungsrede, Präsentation geretteter Lebensmittel, kostenlose Fairteilung
Mehr: https://foodsharing.de/event/44012
Lebensmittelwertschätzung braucht Sichtbarkeit
„Lebensmittel müssen wieder mehr wertgeschätzt werden. Allein die Lebensmittelverschwendung ist für bis zu 10 Prozent der globalen Treibhausgase verantwortlich. Alle können etwas für das Klima tun, indem sie weniger Lebensmittel wegwerfen und sorgsamer damit umgehen“, sagt Doris Westerloh von foodsharing in Münster. Mit der Aktion wollen sie mit den Besucher*innen ins Gespräch kommen und zum Nach- und Umdenken anregen.
Am Ende der Veranstaltung werden die von foodsharing geretteten Lebensmittel kostenfrei an alle fairteilt. Um dies umweltfreundlich zu gestalten, sollten die Besucher*innen eigene Taschen, Dosen & Co. mitbringen.
Über die Initiative foodsharing
foodsharing engagiert sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und ein nachhaltiges Ernährungssystem. Die Ehrenamtlichen machen auf das globale Problem der Lebensmittelverschwendung aufmerksam und verstehen sich als konstruktive und ökologische Organisation. Sie kooperieren mit anderen gemeinnützigen Organisationen sowie den Tafeln und stehen im Dialog mit Unternehmen, Verwaltungen und Politik.
Seit 2012 (in Münster seit 2014) rettet die foodsharing-Bewegung täglich tonnenweise genießbare Lebensmittel vor dem Müll. Dabei gilt: „Tafel first“ – die Tafeln haben bei den Lebensmittelrettungen immer Vorrang. Bei foodsharing verteilen Ehrenamtliche die Nahrungsmittel kostenlos und solidarisch von privat zu privat – im Bekanntenkreis, in der Nachbarschaft, in Obdachlosenunterkünften und anderen Einrichtungen sowie über die Plattform foodsharing.de. Über öffentlich zugängliche Regale und Kühlschränke, sogenannte Fairteiler, stehen die Lebensmittel in vielen Städten und Gemeinden allen Menschen zur Verfügung – so auch in Münster.
Bildungs- und Aufklärungsarbeit ist ein zentraler Bestandteil des Engagements. Mit gemeinschaftlichen Kochaktionen, so genannten „Schnippeldiscos“, Infoständen und öffentlichen Vorträgen sowie Workshops in Vereinen, Schulen und Universitäten fördert foodsharing das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln.
Zahlen, Daten, Fakten – foodsharing Münster
- fast 400 aktive Foodsaver*innen
- über 50 Kooperationspartner (Supermärkte, Wochenmärkte, Bäckereien, Kantinen…)
- rund 30 tägliche Lebensmittel-Rettungen
- 6 öffentlich zugängliche Lebensmittel-Fairteiler
- über 1.000 Tonnen Lebensmittel gerettet seit 2014